Ü-30-Schau: Ehemalige Münchner – Oldies but Goodies

In dieser Rubrik werden ehemalige Fahrzeuge vor allem der BF München vorgestellt, die nach ihrer Außerdienststellung andernorts weiter eingesetzt werden oder als Oldtimer irgendwo in Pflege sind oder als Museums-Exponate ihr Auskommen haben oder ganz andere Betätigungsfelder gefunden haben.


10 Sechs große Hauber im Pfaffenwinkel – drei TroTLF 16 und drei RW 3
Sechs große Hauber im Pfaffenwinkel – drei TroTLF 16 und drei RW 3
Wie kamen drei TroTLF 16 und drei RW 3 zwischen 1966 und 1975 in ein und denselben Landkreis in Oberbayern in drei Städte, die jeweils nur etwa zwanzig Kilometer (Luftlinie) voneinander entfernt liegen? Hier ist die Geschichte dazu.
Das allgemeine Wirtschaftswachstum und das steigende Verkehrsaufkommen während der 1960er und der 1970er Jahre brachte auch eine Zunahme des Gefahrenpotentials mit sich. Der Landkreis Schongau – bis 1972 eigenständig – beschaffte deshalb 1966 ein TroTLF 16 und 1972 einen RW 3 (jeweils Hauber von Mercedes-Benz) zur Verstärkung des Brand- und Katastrophenschutzes; beide Fahrzeuge wurden bei der FF Schongau stationiert. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern im Jahr 1972 wurden unter anderem die größten Teile der Landkreise Schongau und Weilheim zum neuen Landkreis Weilheim-Schongau zusammengefügt. Auch im neu gebildeten Landkreis wurden solch große TroTLF 16 und RW 3 beschafft; Auslöser dafür war – neben den positiven Erfahrungen der FF Schongau – ein Schulbusunglück in Pähl, bei dem die FF Weilheim mit unzureichender Ausrüstung zwei eingeklemmte Schülerinnen aus dem Bus zu befreien hatte (Quelle: Internet-Seite der FF Weilheim, abgerufen am 7. Januar 2022). Der Landkreis stellte also 1975 vier Hauber von MAN in den Dienst: Ein TroTLF 16 und ein RW 3 wurden jeweils in Weilheim und in Penzberg (schon vor der Gebietsreform dem Landkreis Weilheim zugehörig) stationiert; beide TroTLF 16 und beide RW 3 waren von jeweils gleicher Bauart.
Zu letzteren Fahrzeugen ist von Joachim Bruckner im Blaulicht-Fahrzeug-Magazin vor dreißig Jahren der Beitrag „Das Bachert-Quartett“ erschienen (Nr. 4, 1992, Seite 17 ff.). Und Joachim Bruckner ist es auch, dem wir fast alle der hier wiedergegebenen Fotos verdanken, und nicht nur das, sondern auch die Details der technischen Angaben dazu, die er akribisch auf seinen Datenblättern festgehalten hat. Den Nachlaß von Joachim Bruckner pflegt und verwaltet übrigens Patrick Sturm in Nürnberg: Ihm wiederum gebührt der Dank dafür, daß wir die hier gezeigten Fotos erstmals der Öffentlichkeit präsentieren können. Und nun zu den Fotos zur Hauber-Geschichte vom Pfaffenwinkel, wie die Region ungefähr südwestlich des Starnberger Sees genannt wird aufgrund der Dichte an Kirchen und Klöstern.
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Foto 1 und Foto 2: TroTLF 16, FF Schongau, Kennzeichen SOG-C 70 – Technische Daten: Fahrgestell: Mercedes-Benz – Typ: LAF 1113/42 – Aufbau: Metz – Baujahr: 1966. – Ansonsten können wir zu diesem Fahrzeug nur zwei Hinweise unseres Freundes Klaus Fischer beisteuern: Eine PLA 750 von Minimax war vorhanden und die Ausmusterung erfolgte vermutlich 1996. Informationen aller Art zu diesem Schongauer TroTLF sind über unser Kontaktformular jederzeit willkommen.– Klaus hat die beiden Fotos am 1. Mai 1990 aufgenommen.
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Foto 3 bis Foto 8: RW 3, FF Schongau, Kennzeichen SOG-CK 55 – Technische Daten: Fahrgestell: Mercedes-Benz – Typ: LAK 1624 – Motor: 6-Zylinder-Diesel-Motor, Hubraum: 11 502 cm3 – Motorleistung: 177 kW (240 PS) – Aufbau: Metz – Beladung: Spreizer, Schneidgerät, Hydraulikstempel, tragbarer Stromerzeuger, Hebekissensatz etc. – Zugeinrichtung: Seilwinde mit 15 Tonnen Zugkraft – Generator: 25 kW – Lichtmast: im Aufbau versenkbar – Baujahr: 1972 – Außer Dienst genommen: 2000 – Verbleib: „… nach Albanien verschenkt“. – Quelle der technischen Daten: Internet-Seite der FF Schongau, abgerufen am 7. Januar 2022. – Fotos vom 20. Juli 1989.
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Foto 9 bis Foto 12: TroTLF 16, FF Weilheim, Kennzeichen WM-8039 – Technische Daten (identisch mit jenen des TroTLF 16 der FF Penzberg, Foto 19 bis 24): Fahrgestell: MAN – Typ: 11.168 HA-LF– Motor: 6-Zylinder-Diesel-Motor, Hubraum: 7 252 cm3  – Motorleistung: 124 kW (168 PS) – Aufbau: Bachert – Löschmittel: Löschwasserbehälter 1 800 l, Pulverkesselvolumen 750 kg (Minimax PLA 750) – Pumpe: Bachert FP 16/8 – Zulässiges Gesamtgewicht: 11 500 kg – Radstand: 4 100 mm – Abmessungen: Länge 7 200 mm, Breite 2 500 mm, Höhe 2 930 mm – Baujahr: 1975 – Ausmusterung: Jahr nicht bekannt – Die Fotos stammen vom 20. Juli 1989.
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Foto 13 bis Foto 18: RW 3, FF Weilheim, Kennzeichen WM-8037– Technische Daten (identisch mit jenen des RW 3 der FF Penzberg, Foto 25 bis 32): Fahrgestell: MAN – Typ: 16.240 HAK – Motor: 6-Zylinder-Diesel-Motor, Hubraum: 11 045 cm3  – Motorleistung: 177 kW (240 PS) – Aufbau: Bachert – Generator: 20 kW von Knurz, Typ 20 S – Zugeinrichtung: Seilwinde mit 15 Tonnen Zugkraft (Rotzler) etc. – Zulässiges Gesamtgewicht: 16 000 kg – Radstand: 4 600 mm – Abmessungen: Länge 8 500 mm, Breite 2 500 mm, Höhe 3 000 mm – Baujahr: 1975 – Ausmusterung: Jahr nicht bekannt – Aufnahmedatum der Fotos: 20. Juli 1989.
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Foto 19 bis Foto 24: TroTLF 16, FF Penzberg, Kennzeichen WM-8040 – Technische Daten (identisch mit jenen des TroTLF 16 der FF Weilheim, Foto 9 bis 12): Fahrgestell: MAN – Typ: 11.168 HA-LF– Motor: 6-Zylinder-Diesel-Motor, Hubraum: 7 252 cm3  – Motorleistung: 124 kW (168 PS) – Aufbau: Bachert – Löschmittel: Löschwasserbehälter 1 800 l, Pulverkesselvolumen 750 kg (Minimax PLA 750) – Pumpe: Bachert FP 16/8 – Zulässiges Gesamtgewicht: 11 500 kg – Radstand: 4 100 mm – Abmessungen: Länge 7 100 mm, Breite 2 500 mm, Höhe 2 930 mm – Baujahr: 1975 – Ausmusterung: Jahr nicht bekannt – Fototermin war am 13. Juni 1989.
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Foto 25 bis Foto 32: RW 3, FF Penzberg, Kennzeichen WM-8038 – Technische Daten (identisch mit jenen des RW 3 der FF Weilheim, Foto 13 bis 18): Fahrgestell: MAN – Typ: 16.240 HAK – Motor: 6-Zylinder-Diesel-Motor, Hubraum: 11 045 cm3  – Motorleistung: 177 kW (240 PS) – Aufbau: Bachert – Generator: 20 kW von Knurz, Typ 20 S – Zugeinrichtung: Seilwinde mit 15 Tonnen Zugkraft (Rotzler) etc. – Zulässiges Gesamtgewicht: 16 000 kg – Radstand: 4 600 mm – Abmessungen: Länge 8 500 mm, Breite 2 500 mm, Höhe 3 000 mm – Baujahr: 1975 – Die Fotos wurden aufgenommen am 13. Juni 1989.
Und ein Hinweis am Schluß der Geschichte
Die Initiative zu unseren Recherchen über die sechs Hauber kam aus dem Kreis unserer Freunde. Trotz all unserer Bemühungen sind noch Fragen offengeblieben, vor allem nach dem Zeitpunkt der Aussonderung und nach dem Verbleib der Fahrzeuge. Informationen aller Art zu diesen bemerkenswerten TroTLF 16 und RW 3 im Landkreis Weilheim-Schongau sind über unser Kontaktformular jederzeit willkommen.
In der Ü-30-Schau treten eigentlich nur Fahrzeuge auf, die älter als 30 Jahre sind und immer noch unterwegs sind; strenggenommen käme dieses Sextett aus TroTLF 16 und RW 3 für unsere Ü-30-Schau somit gar nicht in Betracht. Die Intendanz der Ü-30-Schau sieht das aber nicht so bürokratisch und hat die Bühne für ein Sonder-Gastspiel freigemacht, denn schließlich hat die Intendanz selbst für einen Präzedenzfall gesorgt: Siehe die Ü-30-Schau Nr. 9: „BF München – Die Verwandlung: Vom SLF zum GW, oder: Vom Rundhauber zum Eckhauber“.
Januar 2022
9 BF München – Die Verwandlung: Vom SLF zum GW, oder: Vom Rundhauber zum Eckhauber
BF München – Die Verwandlung: Vom SLF zum GW, oder: Vom Rundhauber zum Eckhauber
In diesem Beitrag beschäftigt uns eine Mutation: Die Verwandlung eines SLF sowohl in einen GW Kran als auch desselben Fahrzeugs vom Rundhauber zum Eckhauber.
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Foto 1: Das Sonderlöschmittel-Fahrzeug, das am 15. März 1960 bei der BF München in den Dienst gestellt wurde. Hersteller: Klöckner-Humboldt-Deutz AG, Typ: F Mercur 125 A, 125 PS, Allradantrieb, Kennzeichen M-2174, Betriebsnummer 39, Löschmittel: 750 kg Löschpulver, 300 kg Kohlendioxid (in 10 Flaschen zu je 30 kg), 600 Liter Schaummittel (Schaummitteltank 1964 nachträglich eingebaut), Schnellangriffs-Einrichtungen: 30 Meter Druckschlauch C 42 in Buchten für Löschpulver auf der linken und rechten Fahrzeugseite, jeweils mit einem Pistolenstrahlrohr, 40 Meter Hochdruckschlauch S 22 für Kohlendioxid auf der linken und rechten Fahrzeugseite. (Quelle: Hans-Joachim Profeld: Die Feuerwehr München und ihre Fahrzeuge bis in die sechziger Jahre. EOS Verlag, St. Ottilien 1997, Seite 204 f.) Wiedergabe des Fotos hier mit freundlicher Genehmigung der Branddirektion München. Am 17. Dezember 1960 erfolgte von diesem SLF der erste Löschangriff bei der Flugzeug-Katastrophe an der Martin-Greif-Straße (siehe den detaillierten Einsatzbericht: https://www.ffw-muenchen.de/aktuelles/neuigkeiten/details/vor-60-jahren-die-flugzeugkatastrophe-am-17-dezember-1960-202010122209/). – Foto 2: Das SLF mit offenen Geräteraum-Türen, aufgenommen auf der Hauptfeuerwache am Tag der offenen Tür 1969. Auf dem Foto 2 mit Leichtschaumgenerator-Anhänger von Minimax, Baujahr 1966, Kennzeichen vermutlich M-2204.
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Foto 3: Im Jahr 1970 wurden neue SLF, Magirus-Frontlenker, M-2244 (Bj. 1969) und M-2791 (Bj. 1970) in den Dienst gestellt (Foto von 1979, Jubiläumsparade 100 Jahre BF München). Fürs Rundhauber-SLF wurde ein neuer Verwendungszweck gefunden; dazu wurde 1970 der Innenraum des Aufbaus umgebaut. Im Jahresbericht 1970 ist dementsprechend unter „Zweckänderung“ vermerkt: „1 SLF wurde als ‚bewegliche Schule‘ umgebaut und wird künftig der Abt. II (Ausbildungswesen) zur Durchführung der Wachschulung zur Verfügung stehen.“ (Quelle: Jahresbericht der Städtischen Branddirektion München 1970 (1. 1. – 31.12.1970), Sammlung Klaus Fischer.) Vermutlich wurden an den einzelnen Wachen Schulungen angeboten, um ein einheitliches Ausbildungsniveau zu erreichen. Das umgebaute SLF diente wahrscheinlich zum Transport von Schulungsmaterial aller Art. Außer den Einträgen in den Jahresberichten konnten wir keinen Beleg dafür finden, daß das umgebaute SLF tatsächlich auch als „Wachschulungs-Fahrzeug“ verwendet wurde, weder fand sich ein schriftliches Dokument, noch ein Foto noch kam uns eine mündliche Überlieferung zu Ohren. Und ob es weiter unter dem Kürzel SLF (Schulungs-und-Lehrmittel-Fahrzeug) geführt wurde, wissen wir auch nicht. – Foto 4: Der KW 45 von Liebherr, Kennzeichen M-2417, wurde 1975 in den Dienst gestellt (Foto von 1979, Jubiläumsparade 100 Jahre BF München). Im Jahresbericht … 1975 … wird mit Kraftfahrzeugstand 31.12.1975 nach wie vor „1 Schulfahrzeug (Wachschulung)“ geführt.
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Foto 5: 1977 wurde ein neuer Aufbau aufs Rundhauber-Fahrgestell gesetzt; das Fahrzeug war daraufhin seit Juni 1977 als GW Kran einsatzbereit. Höchstwahrscheinlich wurde der Pritsche-Plane-Aufbau in der eigenen Werkstatt auf der Wache 9 in Neuperlach gefertigt (Indiz: Ein Herstellerschild war am Aufbau nicht vorhanden). Ohne Zweifel bemerkenswert ist, daß die vorderen Kotflügel schwarz geblieben sind, wohingegen die Kotflügel der Hinterachse offenbar umlackiert worden sind zu weiß. Randnotiz: Nicht geklärt werden konnte, ob der Zahlendreher bei den Kennzeichen M-2174 (GW) und M-2417 (KW) Zufall oder Absicht war. Die Funkrufnamen sind aber klar: Florian 9/63/1 war der GW und 9/64/1 war der KW; die Fahrzeuge sind quasi immer gemeinsam gefahren. – Abbildung 6: Etwa ein Vierteljahr nach der Umrüstung des SLF zum GW Kran kam die Vorläufige technische Information 6/77 Gerätewagen Kran heraus, die wir als Faksimile wiedergeben; hier Seite 1 (Quelle: Branddirektion, Abteilung II: Vorläufige technische Information 6/77 – Gerätewagen Kran, September 1977, Sammlung Stefan Eschenbeck).
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Abbildung 7 und 8: Seite 2 und Seite 3 der Vorläufigen technischen Information 6/77
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Abbildung 9: Seite 4 der Vorläufigen technischen Information 6/77… – Foto 10: Etwa 1978 erfolgte der Umbau vom Rundhauber zum Eckhauber. Es war nämlich absehbar geworden, daß der Rundhauber unter den modernen Einsatzfahrzeugen der 1980er Jahre „ziemlich alt aussehen“ würde. Folglich wurde der Rundhauber einem – heute sagt man – „Facelifting“ unterzogen, möglicherweise unter Verwendung von Teilen eines TroTLF; ein Umbau also aus Gründen der Optik (Quelle: Persönliche Mitteilung zur damaligen Zeit von einem Mitglied der BF). Foto 10 stammt aus dem Jahr 1985.

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Foto 11 bis Foto 14 (Foto 11, 12 und 14 aus dem Jahr 1985, Foto 13 Anfang der 1980er Jahre): In der Fahrzeugliste, Stand 5. Juni 1978, wird unter der Betriebs-Nummer 39 weiterhin der GW Kran, M-2174, KHD, Baujahr 1960 geführt, zugeordnet der Feuerwache 9. Schließlich: 1985, nach 25 Jahren, erfolgte die Ausmusterung des M-2174. Der weitere Verbleib und die weitere Verwendung des Fahrzeugs sind leider nicht bekannt.
In der Ü-30-Schau treten eigentlich nur Fahrzeuge auf, die älter als 30 Jahre sind und immer noch unterwegs sind; strenggenommen käme dieser SLF-GW für unsere Ü-30-Schau somit gar nicht in Betracht. Die Intendanz der Ü-30-Schau sieht das aber nicht so bürokratisch und hat die Bühne für ein Sonder-Gastspiel freigemacht.
Die Initiative zu unseren Recherchen kam aus dem Kreis unserer Freunde. Trotz all unserer Bemühungen sind noch Fragen offengeblieben, vor allem a) nach Fotos, die das Fahrzeug in seiner Funktion als „Schulfahrzeug“ zeigen, b) zu welchem Zeitpunkt genau der Umbau vom Rund- zum Eckhauber erfolgte oder c) zum Verbleib und zur Verwendung des GW Kran nach der Aussonderung. Informationen aller Art zu diesem SLF/GW sind über unser Kontaktformular jederzeit willkommen.
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Foto 15 bis Foto 18: Der Eckhauber-GW-Kran als Modell von unserem Freund Martin, der dabei ganz vorbildkonform vorgegangen ist: Aus einem Rundhauber-TLF von Wiking entstand zunächst ein SLF, das wiederum zum Eckhauber umgebaut wurde. Nein, das ist jetzt ein Witz – aber zuzutrauen wär’s ihm. In Wirklichkeit war’s viel einfacher: das Basismodell stammt von Preiser, von einem Brekina-Modell die Pritsche und die Plane, die umgebaut und angepaßt wurden, die Staukästen sind Eigenbau aus Plastikplatten und die Decals sind eigene Anfertigungen, fertig.

8 Die großen Vier: ZB 6/24 in München und Oberbayern, in Unterfranken, in der Oberpfalz und in Hessen – ergänzt um weitere Foto-Motive: Landebahn-Beschäumung
Die großen Vier: ZB 6/24 in München und Oberbayern, in Unterfranken, in der Oberpfalz und in Hessen
Vor fast fünfzig Jahren wurden bei der Berufsfeuerwehr München die beiden ersten von 4 Zubringerlösch-Fahrzeugen ZB 6/24 in den Dienst gestellt: 1971. Die beiden anderen folgten 3 Jahre später: 1974. Nach jeweils etwa zwanzig Jahren bei der BF München fanden alle 4 andernorts in Bayern eine neue Betätigung und sind alle 4 auch heute noch – ihrem Alter entsprechend – in guter Verfassung, wie die folgenden Ausführungen und Bilder zeigen. Zunächst ein Blick auf ein paar Angaben zur Technik (Quelle: Hans-Joachim Profeld: Die Feuerwehr München und ihre Fahrzeuge. Band 2: Von den 60er Jahren bis heute. Arcos Verlag, Ergolding 1998, Seite 45):
Hersteller: Klöckner-Humboldt-Deutz AG, Ulm
Typ: F Magirus 200 D 16 A
Motor: 8-Zylinder-Deutz-Diesel-V-Motor, luftgekühlt
Leistung: 200 PS (147 kW)
Baujahr: 1971 und 1974
Löschmittel: 5 500 Liter Wasser, 500 Liter Schaummittel (in Kunststoff-Behälter auf dem Aufbaudach)
Schaum-/Wasserwerfer auf dem Aufbaudach: Wurfweite Schaum etwa 50 Meter, Wasser etwa 65 Meter.

Foto 1 bis Foto 6: Das ZB 6/24 der Feuerwache 7 (Milbertshofen), Baujahr 1971, Kennzeichen M-2853, Betriebs-Nummer 41, im Dienst bei der BF München bis 1992. – Foto 1 (aufgenommen 1972): M-2853 vor der Hauptfeuerwache, Foto 2: Werfer-Demonstration am Tag der offenen Tür auf der Feuerwache 7 im Jahr 1979.

Foto 3 und Foto 4: Der Vergleich der beiden Aufnahmen aus den Jahren 1972 (Foto 3) und 1979 (Foto 4) zeigt, daß das Podium über dem Fahrerhausdach erst nach der Indienststellung angebracht wurde.

Foto 5 und Foto 6: Fahrerhausdach und Werfer aus der Nähe in Aufnahmen aus dem Jahr 1971 noch ohne Podium (Foto 5) und 1985, jetzt mit Podium (Foto 6).

Foto 7 und Foto 8: Das ZB 6/24 der Feuerwache 2 (Sendling), Baujahr 1971, Kennzeichen M-2860, Betriebs-Nummer 67, im Dienst bei der BF München bis 1991. Ansichten des Hecks und des Geräteraums Fahrerseite in Aufnahmen aus dem Jahr 1972.


Foto 9 bis Foto 12: Unsere „Fränkische Connection“ hat hier wieder einmal eine entscheidende Rolle gespielt: Über unseren Freund Jörg in Hochfranken wurden wir auf diese historischen Aufnahmen aufmerksam. Franz-Josef Hench hat sie beim Grundausbildungslehrgang 1. Halbjahr 1978 auf dem damaligen Werks-Flugplatz der Dornier-Werke in Oberpfaffenhofen südwestlich von München aufgenommen. Die Fotos zeigen das ZB 6/24 der Feuerwache 2 (Sendling, Kennzeichen M-2860) zusammen mit (in Foto 10 und 11) zwei LF 16 der Feuerwehr-Schule. Wiedergabe der Fotos mit freundlicher Genehmigung von Franz-Josef Hench, Ltd. Branddirektor a. D., Würzburg.
Lief ebenfalls über die „Fränkische Connection“: Volker in Hochfranken hat eine ähnliche Situation im Modell nachgestellt: Siehe in der Leistungsschau die Nr. 41 BF München und FF Ottobrunn – Zubringer-Löschfahrzeuge ZB 6/24.

Foto 13 und Foto 14: Das ZB 6/24 der Feuerwache 9 (Neuperlach), Baujahr 1974, Kennzeichen M-6564, Betriebs-Nummer 15, im Dienst bei der BF München bis 1993. Aufnahmen aus den Jahren 1985 (Foto 13) und 1989 (Foto 14).

Foto 15 und Foto 16: Einsatz auch für das ZB der Feuerwache 9 am 22. Dezember 1992 in Pasing in der Planegger Straße (heute vermutlich Nr.) 60 bei der Papierfabrik Technocell (zuvor MD Papierfabrik Pasing Nicolaus & Co.; im allgemeinen Sprachgebrauch blieb es die „Pasinger Papierfabrik“). Die Zeitschrift Brandschutz berichtete über diesen Großbrand in ihrer Ausgabe 5/1993. (Die Papierfabrik ging 1994 in Konkurs; die Fabrikgebäude existieren heute nicht mehr.)

Foto 17: Eine Reminiszenz an die „Pasinger Papierfabrik“ findet sich im Feuerwehrhaus der FF Gräfelfing (Hinweis aus dem FWMM-Freundeskreis): Ein Hydrantenwagen hat den Brand von 1992 und den Konkurs 1994 überdauert. Der Schriftzug „IV. Comp.“ muß nach 1992 angebracht worden sein; Urheber und Absicht konnten nicht ermittelt werden. Ungeklärt ist auch, wie das Gefährt nach Gräfelfing kam. Sicher ist, daß es aus der Löschmaschinen-Fabrik D. Kirchmair & Sohn Nachf., München, stammt. Dies geht aus einem Kirchmair-Prospekt hervor; in dem ein Hydrantenwagen vom „Typ München“ abgebildet ist. – Foto 18: Dreißig Jahre nach einem Brand mit spektakulärem Rettungseinsatz durch einen Hubschrauber der US Army geriet das Heizkraftwerk München Sendling (im Zwickel zwischen Drygalski-Allee und Kistlerhofstraße) wieder in die Schlagzeilen: Explosion und Brand am 31. Dezember 1992. Im Foto: Bereitstellung der Fahrzeuge, darunter auch M-6564, in der Drygalski-Allee. Das Heizkraftwerk München Sendling wurde 1999 stillgelegt und der Gebäudekomplex später umgebaut; er beherbergt heute ein Geschäft für Wohn-Accessoires.

Foto 19 und Foto 20: Das ZB 6/24 der Feuerwache 6 (Pasing), Baujahr 1974, Kennzeichen M-14246, Betriebs-Numer 17, im Dienst bei der BF München bis 1993. Fotos von 2007. Kennzeichen M-14246 – fünfstellige Ziffernfolge, beginnend mit 14? Ungewöhnlich – und dennoch gab’s bei der BF München etliche verschiedene Fahrzeuge mit dieser besonderen Ziffern-Kombination. Hatte es damit irgend eine Bewandtnis? Nein; der Grund scheint eher banal gewesen zu sein. Das Kontingent der üblicherweise vierstelligen (Feuerwehr-)Behörden-Kennzeichen schien ausgeschöpft gewesen zu sein – so die Vermutung aus Kreisen der BF München –, als 1974 plötzlich 10 fabrikneue Löschgruppenfahrzeuge zugelassen werden sollten, die aus einem stornierten Export-Auftrag stammten (diese Fahrzeuge erlangten später einen gewissen Bekanntheitsgrad als „Korea-LF“; siehe dazu auch im oben genannten Bildband von H:-J. Profeld, Seite 214). Wohl in Absprache mit der Zulassungsstelle – so wird weiter vermutet – wurden den 10 LF jeweils die Ziffernkombination 14xxx zugeteilt und ein paar anderen Fahrzeugen gleich mit, die ebenfalls zur Zulassung anstanden, darunter eben auch das Pasinger ZB. Als dann zum Beispiel aufgrund von Fahrzeug-Aussonderungen wieder „alte“ Kennzeichen frei wurden, kehrte man zur bisherigen Praxis zurück. Und so blieb es, bis Anfang 2007 die Behördenkennzeichen abgeschafft wurden.

Foto 21 und Foto 22: Nach etwa 20 Jahren bei der BF München verbrachte der M-2853 etwa 25 Jahre in Unterfranken! Von Ende 1992 bis Ende 2002 bei der FF Waldaschaff, dort als TLF 24/50 mit dem Kennzeichen AB-2618. Aufnahmen von 1993 (Foto 21) und 1999 (Foto 22).

Foto 23 und Foto 24: Im Jahr 2002 wechselte das TLF 24/50 zur FF Schöllkrippen, behielt das Kennzeichen AB-2618 und blieb dort bis 2009. Die Fotos stammen aus dem Jahr 2006.

Foto 25 und Foto 26 (Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung der DS Smith Paper Deutschland GmbH, Aschaffenburg): Nach BF und FF folgte WF, nämlich die Werkfeuerwehr der Svenska Cellulosa Aktiebolaget (SCA) in Aschaffenburg, zu der das Fahrzeug im Jahr 2009 kam. Die SCA wurde 2012 von DS Smith Paper übernommen, bei der das frühere Münchner ZB bis Mitte 2017 blieb. Kennzeichen dort AB-TE 597. (Fotos aus dem Jahr 2013.) – Ein weiterer ehemaliger Münchner, ein Frontlenker-TroTLF, war bei der WF SCA im Einsatz, siehe auf dieser unserer Internet-Seite die Nr. 3 dieser Ü-30-Schau (Fotos 11 und 12). – Foto 26: Fahrzeuge der Werkfeuerwehr der DS Smith Paper in einer Aufnahme aus dem Jahr 2013. In diesem Foto ist links ein LF 8 zu sehen, das im Jahr 1991 für die Werkfeuerwehr der damals neu gebauten Papierwerke Waldhof-Aschaffenburg (PWA, Vorgänger der SCA respektive der DS Smith Paper) beschafft wurde, ein Magirus-Vorführfahrzeug. Es wurde Mitte 2018 nach Ungarn vermittelt. (Quelle: DS Smith Paper Deutschland GmbH, Aschaffenburg.) Das Fahrzeug rechts (Baujahr 1994) kam 2007 aus Halle an der Saale zur FF Waldaschaff und 2013 zur WF DS Smith Paper.
Foto 21 bis Foto 26: Den Lebens-Abschnitt des ehemaligen Münchner ZB mit dem Kennzeichen M-2853 in Unterfranken faßt Joachim Hoos, Brandamtsrat, Stadt Aschaffenburg, und Feuerwehrkommandant der FF Waldaschaff, zusammen: „Das Fahrzeug wurde im Jahre 1992 … von der Gemeinde Waldaschaff gekauft, instandgesetzt (Getriebeschaden) und am 1. Dezember 1992 unter dem bekannten AB-Kennzeichen von der FF Waldaschaff in Dienst genommen. Dort wurde das ZB 6 als TLF 24/50 bis Ende 2002 im Einsatzdienst verwendet und dann durch ein neues TLF 24/48 ersetzt. Das Fahrzeug wurde aber nicht verkauft sondern der FF Schöllkrippen leihweise bis 2009 überlassen. Danach kam es ebenfalls leihweise an die WF der ehemaligen SCA Papierwerke (heute DS Smith Paper), wo es bis Mitte 2017 im Einsatzdienst verwendet wurde.“

Foto 27 und Foto 28: Das ehemalige ZB M-2853, zuletzt bei der WF Smith Paper im Einsatz, ist seit dem Jahr 2017 in Privatbesitz bei Thomas Hain in Seligenstadt (Landkreis Offenbach). Die Fotos zeigen es im Jahr 2018. „Danach“, so schreibt Thomas Hain, „wurde das Fahrzeug abgemeldet, da das Getriebe im Zuge des vielen Herumschiebens im 5. Gang einen Defekt erlitten hat.“ Thomas Hain ist deshalb auf der Suche nach einem preisgünstigen und kompetenten Reparaturbetrieb für Getriebe. „Dann will ich“, so Thomas Hain weiter, „das Fahrzeug wieder zulassen.“ Das ZB 6 steht inzwischen zusammen mit Thomas Hains anderen historischen Fahrzeugen in der Halle. Vielleicht läßt sich ja anhand dieses Berichts ein geeigneter Reparaturbetrieb finden; Hinweise werden jederzeit und gern über unser Kontakt-Formular entgegengenommen und an Thomas Hain weitergeleitet.

Foto 29 und Foto 30: Das ehemalige M-2860 ist im Landkreis München geblieben, zunächst bei der FF Ottobrunn, jetzt mit dem Kennzeichen M-1367. In Ottobrunn wurde es eingesetzt bis zum Jahr 2006. Fotos aus den Jahren 2004 (Foto 29) und 2003 (Foto 30).

Foto 31 und Foto 32: Bis heute (Mitte 2020) ist das ehemalige M-2860 mit dem jetzigen Kennzeichen M-1367 im Einsatz, nämlich bei der FF Harthausen (Gemeinde Grasbrunn, Landkreis München). Die Fotos stammen aus dem Jahr 2017.

Foto 33 und Foto 34 aus dem Jahr 2005: Zwischen 1993 und Ende 2013 wurde das ehemalige M-6564 bei der FF der Stadt Furth im Wald eingesetzt (Oberpfalz, Landkreis Cham). Auch andere ehemalige Münchner Fahrzeuge waren und sind dort im Fuhrpark anzutreffen, siehe auf dieser unserer Internet-Seite die Nr. 5 der Ü-30-Schau (Fotos 14 bis 17: RW 3, Iveco und Ziegler), und die Nr. 7 der Ü-30-Schau (Fotos 3 und 4: Kdow, Mercedes G-Klasse).

Foto 35 und Foto 36: Seit 2014 (?) steht das ehemalige Münchner ZB mit dem damaligen Kennzeichen M-6564 im Feuerwehrmuseum Bayern in Waldkraiburg, wo die Aufnahmen im Jahr 2018 gemacht wurden.

Foto 37 und Foto 38: Seit seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst bei der BF wird das Pasinger ZB, Kennzeichen M-14246, von der Oldtimergruppe der Freiwilligen Feuerwehr München, Abteilung Harthof, erhalten. Fotos von 2010.

Hinweis: Einige Modelle des ZB 6/24 sind zu finden in der Leistungsschau Nr. 41: BF München und FF Ottobrunn – Zubringer-Löschfahrzeuge ZB 6/24.
Wichtiger Hinweis: Historischer Rückblick der FF Ottobrunn am letzten Freitag im Monat ist der Titel der regelmäßig erscheinenden Beiträge unseres Freundes Klaus Fischer. Sein im März 2021 erschienener Text-Bild-Beitrag ist eine Hommage an alle ZB 6 und insbesondere an jenes mit dem Kennzeichen M-1367: 50 Jahre ZB 6 – herzlichen Glückwunsch! Unbedingt die Internet-Seite der FF Ottobrunn aufschlagen: https://feuerwehr-ottobrunn.de/allgemeines/50-jahre-zb-6-herzlichen-glueckwunsch/

7 Mercedes-Benz, G-Klasse, BF München, sodann FF Furth im Wald
Ein Mercedes-Benz der G-Klasse bei der BF München und später bei der FF Furth im Wald
Zwischen 1987 und 2004 stand ein Mercedes-Benz der G-Klasse bei der Berufsfeuerwehr München unter anderem als Einsatzleitwagen (ELW) im Einsatz.
Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz 300 GD, Baujahr 1987, 65 kW, Allradantrieb, Differenzialsperre, lackiert in Tagesleuchtfarbe, Kennzeichen M–6432, Betriebs-Nummer 263.
Chronologie: 1987 bis 1993 ELW 1 auf der Feuerwache 9 (Neuperlach) – Januar 1994 bis Februar 1996 ELW 1 an der Hauptfeuerwache – Februar 1996 bis Ende 1997 zweiter ELW an der Hauptfeuerwache, Austauschfahrzeug für den Inspektions-Dienst bzw. Notarzt-Einsatzfahrzeug (zur Oktoberfestzeit) – Ende 1997 bis Juni 2004 Verwendung weiterhin an der Hauprfeuerwache für den Direktionsstab und für den Einsatzleiter Rettungsdienst – Mitte Juni 2004 Aussonderung. Quelle: Hans-Joachim Profeld: Die Feuerwehr München und ihre Fahrzeuge von den sechziger Jahren bis heute. Arcos-Verlag, Ergolding 1998, Seite 166.

Foto 1: Der Mercedes G als ELW 1 auf der Feuerwache 9. – Foto 2: Das Fahrzeug war dann der Hauptfeuerwache zugeordnet; hier steht es auf dem Hof der Feuerwache 3. Das Foto stammt aus dem Jahr 1995.

Foto 3 und Foto 4: Bei der Freiwilligen Feuerwehr Furth im Wald ist der ehemalige M-6432 seit 2005 als Kommandowagen (KdoW) im Dienst. Er wurde dort umlackiert auf Feuerrot und ist heute noch (Anfang 2020) im Einsatz.

Der ELW der Mercedes-Benz G-Klasse der BF München als Modell
Unser Freund Martin hat diesen ELW als Modell in seinem Fuhrpark.

Foto 5 und Foto 6: Grundmodell (Maßstab 1:87) Wiking, lackiert in RAL 3024 und in Weiß, Decals eigene Anfertigung. Modell und Text: Martin Sigl, Fotos: Burkhard Dickehut.

Zwei weitere Mercedes der G-Klasse bei der Berufsfeuerwehr München

VorbilderFoto 7: Mercedes-Benz G 320, Betriebs-Nr. 270, Baujahr 2001, Kennzeichen M–2157, Hauptfeuerwache, ausgesondert 2007. Foto vermutlich aus dem Jahr 2004. – Foto 8: Mercedes-Benz G 320, Betriebs-Nr. 184, Baujahr 2001, Kennzeichen M–2137, Hauptfeuerwache 1, ausgesondert 2016. Foto aus dem Jahr 2011. – Der Verbleib der beiden G-Modelle des Baujahrs 2001 nach ihrer Aussonderung konnte leider nicht eruiert werden; Informationen darüber sind erwünscht und jederzeit willkommen über unser Kontakt-Formular.
Modell des M– 2157 – Unser Freund Martin hat sich auch dieses Vorbilds für seinen Modell-Fuhrpark angenommen.

Foto 9 und Foto 10: Modell (Maßstab 1:87) zusammengesetzt aus einem Herpa- und einem Wiking-Modell, lackiert und mit Original-Folie der BF München beklebt; Decals eigene Anfertigung. – Modell und Text: Martin Sigl, Fotos: Burkhard Dickehut.
Weitere Fotos von Vorbildern und Modellen der G-Klasse siehe in der Leistungsschau unter Nr. 39: BF München – Mercedes-Benz der G-Klasse als ELW.

6 Rüstwagen Umweltschutz der BF München nach gut 25 Jahren außer Dienst – erweitert um 4 neue Fotos (9 bis 12)
Rüstwagen Umweltschutz (RW U) auf Fahrgestell von MAN mit Aufbau von Ziegler
Mit der Bezeichnung Rüstwagen Umweltschutz ist der Verwendungszweck eines solchen Fahrzeugs bereits hinreichend umrissen: Einsatz bei Schadensfällen mit gefährlichen Stoffen. Im Jahr 1992 stellte die Berufsfeuerwehr München zwei RW U in den Dienst. Sie wurden an den Wachen 3 (Westend) und 7 (Milbertshofen) stationiert; letzterer wurde später auf die Wache 2 (Sendling) umgesetzt. Bei Einsätzen begleitet wurde der RW U in der Regel von einem HLF der jeweiligen Feuerwache und bei Bedarf ergänzt durch weitere Lösch- oder Sonderfahrzeuge. Beide RW U wurden Ende des Jahres 2017 (oder Anfang 2018) ausgesondert. Anfang Juni 2018 standen beide Fahrzeuge bei einem Fahrzeughändler in Oberfranken zum Verkauf. Mitte August 2018 hatte sich das Angebot auf ein Exemplar reduziert, auf jenes der Wache 7. Das Fahrzeug der Wache 2 hat inzwischen – wie wir im Jahr 2020 feststellen konnten – ein neues Betätigungsfeld gefunden (siehe Fotos 9 bis 12).
Fahrgestell: MAN 19.302 FA
Leistung: 300 PS (220 kW)
Aufbau: Ziegler
Baujahr: 1992
in Dienst gestellt: 1992
außer Dienst genommen: Ende 2017 (oder Anfang 2018)
Ausrüstung und Beladung: Stromerzeuger, Hochdruckreiniger, Lichtmast, Hydrovac-Sauganlage (zur Aufnahme von zum Beispiel brennbaren, giftigen, ätzenden Flüssigkeiten), diverse Auffangbehälter, Pumpen, Schutzanzüge
Kennzeichen: M–6665 (Betriebsnummer 20), Wache 7 (Milbertshofen), und M–6970 (Betriebsnummer 100), Wache 3 (Westend), später Wache 2 (Sendling)
Lackierung: RAL 3024 mit grünem, umlaufendem Band (an der Oberkante mit feiner Linie in Weiß), später (ab etwa 1998) gelbes Band (in Annäherung an das damals eingeführte neue Design)
Quellen: Hans-Joachim Profeld: Die Feuerwehr München und ihre Fahrzeuge. Band 2: Von den 60er Jahren bis heute. Arcos Verlag, Ergolding 1998, Seite 181. Eigene Recherchen.


Foto 1: Rüstwagen Umweltschutz M–6665 in der Fahrzeughalle der Wache 7 (Milbertshofen). Grünes Band an Fahrerhaus und Aufbau (Front, Heck und Traversenkästen). Foto aus dem Jahr 1995. – Foto 2: M–6970 auf dem Hof der Feuerwache 3 (Westend). Foto aus dem Jahr 1995.

Foto 3: Rüstwagen Umweltschutz M–6665 (Wache 7) während eines Einsatzes. Inzwischen mit gelbem Band an Fahrerhaus und Aufbau. Foto aus dem Jahr 2013 – Foto 4: Der Rüstwagen Umweltschutz der Wache 7 (M– 6665) vor der Hauptfeuerwache (Foto: 2012).

Foto 5 und Foto 6: Ihre letzten Tage in München verbringen die beiden Rüstwagen auf einem städtischen Abstellgelände, fotografiert Mitte April 2018. – Foto 5: Links im Bild der ehemalige M-6970, rechts der M-6665. – Foto 6: Heck-Ansichten; links der ehemalige M-6665, rechts der ehemalige M-6970.

Foto 7: Die beiden Rüstwagen Umweltschutz kurze zeit später, Anfang Juni 2018, auf dem Gelände eines Fahrzeughändlers in Oberfranken – nach gut 25 Jahren in München im Dienst. Links (in Foto 7) der ehemalige M–6665, rechts 6970. – Foto 8: Ehemals Feuerwache 7 in München, danach Verkaufsgelände in Oberfranken.


Foto 9 bis Foto 12: Manche Autobahn-Baustelle hält tatsächlich echte Überraschungen bereit, zum Beispiel jene bei Allersberg in Mittelfranken Anfang September 2020. Unser Freund Klaus Fischer fuhr dort vorbei und identifizierte das abseits der Fahrbahn abgestellten Baustellen-Fahrzeug sofort als einen der ehemaligen Rüstwagen Umweltschutz der BF München. Die nächste Autobahn-Ausfahrt nehmen, das Auto parken, auf einem Feldweg dorthin zurückspazieren und fotografieren – das war seine Intention und Reaktion zugleich. Es stellte sich heraus, daß es sich um den ehemaligen RW U der Wache 2 (Wachen-Kenn-Nummer noch in der Windschutzscheibe) handelt (damaliges Kennzeichen M-6970). Jetzt zählt er zum Fuhrpark eines Unternehmens für Verkehrssicherung u. a. – Es zeigt sich wieder mal: Ein leidenschaftlicher Feuerwehrler und Experte erkennt ein Feuerwehr-Fahrzeug auch noch aus zehn Kilometern Entfernung sicher als solches – nicht bloß anhand der roten Lackierung, sondern auch, wenn es sich um ein ehemaliges Feuerwehr-Fahrzeug handelt.

Der Rüstwagen Umweltschutz als Modell

Foto 13 bis Foto 16: Modell im Maßstab 1:87. – Fahrerhaus und Fahrgestell: Herpa. – Geräte-Aufbau: Eigenbau aus Kunststoff-Platten, Kunststoff-Profilen und Neusilber-Riffelblech. – Decals: Reinhard Merlau Modellbau (RMM).
Modell und Text: Martin Sigl; Fotos © 2018 Burkhard Dickehut.

5 Rüstwagen RW 3 der BF München auf Fahrgestell von Iveco mit Aufbau von Ziegler
Rüstwagen RW 3 der BF München auf Fahrgestell von Iveco mit Aufbau von Ziegler
Einige der Mitte der 1980er Jahre bei der BF München in Dienst gestellten und etwa zwanzig Jahre später ausgesonderten Iveco-Ziegler-Rüstwagen erwiesen sich als langlebige Einsatzfahrzeuge – wenn auch andernorts. Der erste dieser RW 3 kam im Jahr 1984; bis 1986 wurden es insgesamt neun. Gebaut wurden sie exklusiv für die BF München, wobei in München erstmals die Kombination aus Iveco-Fahrgestell und Ziegler-Aufbau eingesetzt wurde – eine Kombination, die ansonsten extrem selten anzutreffen ist. Ein weiteres Novum war, daß die Geräteräume G1/G2 und G3/G4 bereits in tiefergezogener Bauweise ausgeführt wurden. Diese Bauform setzte sich erst später allgemein bei Löschfahrzeugen und Rüstwagen durch. Die Münchner RW 3 zeichneten sich des weiteren aus durch spezielle feuerwehrtechnische Einrichtungen (Zugvorrichtung mit Spill-Seilwinde, Generator, Lichtmast mit Flutlichtscheinwerfern) und Beladung (Spreizer, Schere, Geräte für Unfälle im U-Bahn-Bereich und bei Trambahnen, Greifzüge usw.). Am Heck wurden große orangefarbene Blitzer zur Warnung des Verkehrs angebracht (siehe zum Beispiel Foto 8 und 9), wie man sie von Fahrzeugen der Autobahnmeisterei bereits kannte. Bei der Feuerwehr soll es sich damals in München um eine Art Feldversuch gehandelt haben.
Fahrgestell: Iveco-Magirus 190-25 AHW (256 M 19 FAK)
Motor: 8-Zylinder-Diesel-Motor, luftgekühlt
Leistung: 256 PS (188 kW)
Antriebsart: Allradantrieb
Aufbau: Ziegler
Baujahre: 1984 bis 1986
Lackierung: Tagesleuchtrot RAL 3024
Quellen zu den Angaben oben und in den Bildunterschriften unten: Hinweise und Informationen aus dem Kreis der Freunde des Feuerwehr-Modellbau München, namentlich von Hans Putterer, Hans-Joachim Profeld (Die Feuerwehr München und ihre Fahrzeuge. Band 2: Von den 60er Jahren bis heute. Arcos Verlag, Ergolding 1998, Seite 146–149), Dr. Jörg Bauer, Klaus Fischer, Oliver Hartenberger, Stefan Eschenbeck, Ulrich Dörschel und Werner Heeg.
Hinweis: Leider konnten zu zwei Münchner Rüstwagen keine Fotos und zu manch anderen keine erschöpfenden Angaben über den weiteren Verbleib nach Aussonderung bei der BF München in Erfahrung gebracht werden. Informationen zu den Fahrzeugen werden jederzeit gern und mit Dank über unser Kontakt-Formular entgegengenommen.

Extra-Foto: Im Auslieferungs-Zustand noch ohne Beschriftung und Zulassung und mit schwarzen Ziegler-Logos als Aufkleber – der erste Münchner Iveco-Ziegler-Rüstwagen, fotografiert im September 1984 auf der Feuerwache 9 in Neuperlach. – Foto 1: M–2285, Baujahr 1985, Feuerwache 7 (Milbertshofen), ausgesondert am 10. September 2002. Der weitere Verbleib ist nicht bekannt.

Foto 2: Vom M–2380, Baujahr 1985, Feuerwache 3 (Westend), konnte kein Foto beigebracht werden. Er wurde ausgesondert am 10. September 2002. Der weitere Verbleib ist nicht bekannt. – Foto 3: M–2414, Baujahr 1985, Feuerwache 6 (Pasing) und 9 (als Reserve), im Einsatz bei einer Trambahn-Entgleisung. Das Fahrzeug wurde am 6. September 2006 ausgesondert. Der weitere Verbleib ist nicht bekannt.

Foto 4: M–2425, Baujahr 1985, Feuerwache 5 (Ramersdorf), ausgesondert am 6. September 2006. Der weitere Verbleib ist nicht bekannt. – Foto 5: M–2472, Baujahr 1984, Feuerwache 4 (Schwabing, Nordendstraße) und 9 (Neuperlach), ausgesondert vor 2001. Der weitere Verbleib ist nicht bekannt.

Foto 6: M–2623, Baujahr 1984, Hauptfeuerwache. Dieser RW 3 wurde 1995 stillgelegt und ging 1999 an die FF Furth im Wald. – Foto 7: Der M–2692, Baujahr 1984, Feuerwache 6 (Pasing), kann mangels Foto hier leider nicht gezeigt werden. Das Fahrzeug wurde vor 2001 ausgesondert und danach bei der FF Waldmünchen eingesetzt.

Foto 8: M–2988, Baujahr 1984, Feuerwache 2 (Sendling), ausgesondert am 2. August 2006. Ob genau dieses Fahrzeug an die FF Burgau ging, konnte nicht geklärt werden. – Foto 9: M–6511, Baujahr 1986, Feuerwache 9 (Neuperlach), ausgesondert am 18. September 2003. Wurde vermutlich von der FF Waldaschaff übernommen und stand dort von 2006 bis 2011 im Dienst.

Foto 10: Seltenes Foto-Dokument: Zwei RW 3 gemeinsam im Einsatz: Sicherung eines verunglückten Linienbusses (links im Foto: M–6511 der Feuerwache 9). Am 20. September 1994 ereignete sich im Stadtteil Trudering ein tragisches Unglück. Während der Bauarbeiten an einer U-Bahn-Linie kam es zu einem Wassereinbruch, wobei sich unter der Straße ein Hohlraum gebildet hatte. Die Fahrbahndecke brach ein und ein Linienbus stürzte mit dem Heck voraus in die plötzlich entstandene Grube. Drei Menschen kamen ums Leben und 36 Menschen wurden verletzt, manche darunter auch schwer verletzt. Foto: Stefan Eschenbeck, München. Foto 11: Ausschnitt aus Foto10.

Foto 12 und Foto 13: Freiwillige Feuerwehr Burgau (Landkreis Günzburg). Möglicherweise der ehemalige M–2988.

Foto 14, 15, 16 und 17: Die Freiwillige Feuerwehr Furth im Wald (Landkreis Cham) setzt seit 1999 den ehemaligen M–2623 der Hauptfeuerwache ein.

Foto 18 und Foto 19: Ehemaliger Münchner RW 3 als Gerätekraftwagen beim Technischen Hilfswerk, Ortsverband Ludwigshafen, Dritte Bergungsgruppe. Nicht klar ist, welcher ehemalige RW aus München in Frage kommt und seit welchem Jahr das THW diesen GKW verwendet.

Foto 20, 21, 22 und 23: Freiwillige Feuerwehr Waldaschaff. Es könnte sich um den M–2414, wahrscheinlicher jedoch um den M–6511 handeln. „Dienstzeit“ in Waldaschaff: 2006 bis 2011.

Foto 24 und Foto 25: Freiwillige Feuerwehr Waldmünchen (Landkreis Cham), ehemals M–2692. Der Zeitraum, zu dem die FF Waldmünchen den ehemaligen Münchner verwendet hat, konnte nicht ermittelt werden.

Foto 26 und Foto 27: Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV). Welcher der Münchner RW nun als Hilfsfahrzeug bei der Würzburger Straßenbahn-GmbH (WSB) dient, ist nicht klar, ebenso das Jahr seiner Indienststellung bei der WSB.

Der Rüstwagen RW 3 als Modell
Einer der Münchner RW 3 gelangte nach Ludwigshafen und fährt dort beim THW als Gerätekraftwagen (siehe oben Foto 16 und 17). Herpa hatte Ende des Jahres 2009 ein Modell dieses GKW angekündigt (Artikel-Nummer 048507), das im März 2010 offenbar erschienen ist. Dem Feuerwehr-Modellbauer bleiben also entweder Umbau und Umlackierung des THW-Modells oder der Griff zum Gießharz-Aufbau, den es vom Kleinserienhersteller MEK einmal gab (Artikel-Nummer 33 a), oder gleich der Eigenbau (jeweils unter Verwendung eines Serien-Fahrerhauses). Das Einsatz-Fahrzeug-Magazin brachte zu letzerem in seiner Ausgabe Nr. 1 vom Februar/März 1987 (oder passenderweise kurz 1/87, Seite 30 bis 35) einen Baubericht mit Aufrißzeichnung (und Vorbild-Fotos von M–2692 und M–2988).
Nachtrag am 13. Juni 2018: Bei Herpa ist für den September/Oktober 2018 das Modell des Iveco-Ziegler annonciert. Wenn wir den Text der Ankündigung richtig verstanden haben, so wird es sich zum einen um ein Modell nach „aktuellem Vorbild eines Rüstwagens der Feuerwehr Furth im Wald“ (wie es in der Herpa-Vorschau heißt) handeln, zum anderen um ein nicht dekoriertes Modell als Mini-Kit. Beide Varianten werden offenbar in Rot gehalten sein. Wer’s originalgetreu haben will, wird wohl in RAL 3024 lackieren müssen. Die Fraktion der Nicht-Lackierer wird aber froh sein, endlich über ein Iveco-Ziegler-Modell in der passenden Farbe verfügen zu können. Nach-Nachtrag im Januar 2019: Der RW 3 nach Vorbild der Feuerwehr Furth im Wald (Herpa 093996) und der (oder auch: das) Mini-Kit (Herpa 013512) sind inzwischen erschienen.

Foto 28, 29, 30 und 31: Modell (Maßstab 1:87) des M–2472 von Martin Sigl. Fahrerhaus und Fahrgestell stammen von Herpa. Der Aufbau wurde selbst angefertigt aus Plastikplatten (Stärke 0,5 und 1,0 Millimeter) und diversen Kunststoff-Profilen. Modell und Text: Martin Sigl.

4 Löschgruppenfahrzeug LF 16 (Magirus-D-Frontlenker) der Feuerwehr-Oldtimer Hochfranken, ex BF München
Löschgruppenfahrzeug LF 16 – Das Original
In den Jahren 1975 und 1976 beschaffte die Berufsfeuerwehr München dreizehn LF 16 auf Magirus Frontlenker; das Fahrzeug mit dem Kennzeichen M–2432 stammt von 1975 und wurde der damaligen Feuerwache 4 in Schwabing zugeteilt. Das LF ist heute in Privatbesitz und wird von FOH (Feuerwehr-Oldtimer Hochfranken) als Oldtimer erhalten.
Fahrgestell: Magirus Deutz F 170 D 11 FA
Aufbau: Magirus
Baujahr: 1975
Erstzulassung: 18. Dezember 1975
Motor: Deutz 6-Zylinder-Diesel-V-Motor (F 6 L 413 V)
Leistung: 176 PS (129 kW)
Hubraum: 8600 cm³
Löschmittel: 800 Liter Wasser.
1975 bis 1988: Berufsfeuerwehr München, Feuerwache 4 (Schwabing), Funkrufname: Florian München 4.40.1
März 1988 bis November 1995: Freiwillige Feuerwehr München, Abteilung Harthof
1995 bis 2009: Freiwillige Feuerwehr Riedlingen (Stadtteil von Donauwörth), Kennzeichen DON–508; dort einige Änderungen am Aufbau
1. Mai 2009: Übernahme des Fahrzeugs durch Jörg Bauer (Kilometerstand 68 365 km) und Überführung nach Zell (im Fichtelgebirge) zur Unterbringung in einer dortigen Halle; erste Maßnahmen der Restaurierung zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands. – August bis Anfang September 2009: Vorübergehend im aktiven Einsatzdienst bei der Freiwilligen Feuerwehr Münchberg (Kennzeichen HO–FF 9955) anstelle eines in Reparatur befindlichen Fahrzeugs. – 25. September 2009: Überführung nach Garching an der Alz in die damalige Vereinshalle des Historische Magirus-Feuerwehrtechnik e. V. – 2010: Weitere Arbeiten zur Restaurierung. – Februar 2011: Überführung ins Feuerwehrmuseum Bayern in Waldkraiburg. – 31. März 2014: Überführung wiederum nach Zell (im Fichtelgebirge). – 30. April 2014 bis 4. April 2015: Als Leihgabe beim Oldtimerclub Iveco-Magirus in Ulm. – 4. April 2015: Rücktransport nach Zell (im Fichtelgebirge). – 2016: Teilnahme am Zweiten Oberfränkischen Feuerwehr-Oldtimer-Treffen (Oberfränkisches Feuerwehrmuseum Schauenstein, 21. Mai 2016) und am Jubiläum zum 150jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr München („Firetage“-Parade, 29. Mai 2016).
Quelle: Feuerwehr-Oldtimer Hochfranken (FOH)
60.02.1 LF Abt. Harthof, Foto 1991 Norbert Steinle60.02.2 Abt Harthof mit LF, Foto vor 1990 Norbert Steinle
Foto 1: Das LF 16 (Kennzeichen M–2432) nach der BF nun bei der FF, Abteilung Harthof.
Foto 2: LF 8, LF 16 TS (Bund) und LF 16 am Gerätehaus der Abteilung Harthof.
60.02.7 Alarm April 1991, Foto Norbert Steinle60.02.8 Repa auf Fw 9, Foto 2016 Volker Bucher
Foto 3: Im Einsatz im April 1991: Die Abteilung Harthof der FF München mit ihrem LF 16.
Foto 4: Als Oldtimer-Liebhaber: Flex-ible Fertigkeiten sind immer gefragt.
60.02.3 Das LF der FOH im Jahr 2016, Foto Jörg Bauer60.02.4 Das LF der FOH im Jahr 2016, Foto Cha
Foto 5: Das LF 16 mit dem ehemaligen Kennzeichen M–2432 als Fahrzeug der FOH.
Foto 6: Der FOH on Tour mit seinem LF 16: Hier 2016 in München, Wache 9, Waldperlach.

Löschgruppenfahrzeug LF 16 – Die Modelle im Maßstab 1:87
Den „D-Zug des Jahres“ haben wir den Löschzug aus Magirus-D-Frontlenker-Modellen von Heico im Maßstab 1:87 genannt: Das war Ende 2015. Im Jahr 2016 kamen die Modelle in den Handel. Aber im Jahr 2017 hatte Heico bislang keine Neuheiten angekündigt. Der Zug scheint abgefahren zu sein, da von Heico wohl keine Modelle mehr erscheinen werden. Vor den Modellen von Heico gab es jene von Roco (produziert um das Jahr 1993) und von Wiking (produziert von etwa 1973 bis etwa 1982).
60.02.5 Modell des LF von Wiking60.02.6 Modelle des LF von Wiking, Roco und Heico
Foto 7: LF-16-Modell von Wiking: Seinerzeit das Pendant zum Original. (Modell: K.-H. Schuster.)
Foto 8: LF-16-Modelle von Wiking (wie gekauft), Roco (leicht gesupert), Heico (out of the box). (Modelle: K.-H. Schuster)
60.02.9 Modell des LF M-2432, Modell Jörg BauerOLYMPUS DIGITAL CAMERA
Foto 9: Das LF 16 mit dem Kennzeichen M–2432 en miniature (Roco). (Modell: J. Bauer.)
Foto 10: Ein weiteres LF-Modell (Roco) auf Magirus Deutz F 170 D. (Modell: K.-H. Schuster.)

3 Magirus-D-Frontlenker, ehemals Feuerwehr München
Magirus-D-Frontlenker, ehemals Feuerwehr München
So mancher Magirus-D-Frontlenker (Magirus Deutz F 170 D 11 FA) der Feuerwehr München war oder ist nach seiner „Amtszeit“ in der Landeshauptstadt andernorts im Einsatzdienst (gewesen). Die Freunde der Feuerwehr-Oldtimer Hochfranken (FOH) verfügen selbst über ein solches LF (siehe den Beitrag hier in der Ü-30-Schau) sowie über ein Tro-TLF und haben darüber hinaus weitere Magirus-D-Frontlenker aufgespürt (Fotos und Informationen: Dr. Jörg Bauer, Münchberg). Leider konnten zu den im Bild präsentierten Fahrzeugen keine erschöpfenden Angaben über die damaligen Standorte in München, den Zeitpunkt der Außerdienststellung und so weiter in Erfahrung gebracht werden. Informationen zu den Fahrzeugen werden jederzeit gern und mit Dank entgegengenommen.

Foto 1 und Foto 2: LF 16 der Freiwilligen Feuerwehr Dietramszell (Oberbayern, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen). Das Fahrzeug wurde im Juli 2006 als Spende an die FF Mittelramstadt (siehe unten) abgegeben. Kennzeichen bei der BF München: M–1493; stationiert auf der Wache 2 (Sendling); Baujahr 1976.

Foto 3 und Foto 4: LF 16 der Freiwilligen Feuerwehr Haunshofen (Oberbayern, Landkreis Weilheim-Schongau). Das LF wird dort noch bis Sommer oder bis Ende 2018 im Einsatzdienst stehen. Ehemaliges Kennzeichen: M–1492; stationiert auf der Wache 5 (Ramersdorf); Baujahr 1976.

Foto 5 und Foto 6: Das LF 16 der Freiwilligen Feuerwehr Mittelramstadt (Mittelfranken, Ortsteil von Leutershausen, Landkreis Ansbach), das im Juli 2006 als Spende von der FF Dietramszell (siehe oben) übernommen wurde. Es steht noch (Mitte Dezember 2017) im aktiven Dienst.

Foto 7 und Foto 8: LF 16 der Freiwilligen Feuerwehr Wall (Oberbayern, Ortsteil von Warngau, Landkreis Miesbach). Inzwischen dort nicht mehr im Dienst. Kennzeichen bei der BF München: M–2546; stationiert bei der Feuerwehrschule, Wache 2 (Sendling); Baujahr 1975.

Foto 9 und Foto 10: TLF 16 der Freiwilligen Feuerwehr Bialka in Polen (Name des Fotografen leider nicht bekannt). Ehemals Freiwillige Feuerwehr München, Abteilung Perlach, Baujahr 1979, damaliges Kennzeichen: M–2344.

Foto 11 und Foto 12: TroTLF 16 der Werkfeuerwehr SCA in Aschaffenburg (SCA: Svenska Cellulosa Aktiebolaget, Hersteller von vor allem Papierprodukten; bis 1995 Papierwerke Waldhof-Aschaffenburg, seit 2012 DS Smith Paper Deutschland). Zuvor bei der Freiwilligen Feuerwehr Waldaschaff eingesetzt. Kennzeichen bei der BF München: M–2940, Betriebsnummer 49, Baujahr 1978.

Foto 13 und Foto 14: TroTLF 16 der Freiwilligen Feuerwehr Eglfing, Landkreis Weilheim-Schongau; 2017 zu einem Wohnmobil umgebaut. Kennzeichen bei der BF München: M–164, stationiert an der Hauptfeuerwache, Baujahr 1977.
Hinweis zu den TroTLF auf den Fotos 13/14, 19/20, 21/22 sowie 23/24 bis 29/30: Die Typbezeichnung TroTLF ist nicht immer korrekt, da bei fast allen FF die Pulver-Löschanlage ausgebaut wurde.

Foto 15 und Foto 16: LF 16 der Freiwilligen Feuerwehr Grammow, Landkreis Rostock, Baujahr 1976. Die FF Grammow wurde wohl inzwischen aufgelöst.

Foto 17 und Foto 18: LF 16 der Freiwilligen Feuerwehr Nordendorf, Landkreis Augsburg, inzwischen dort nicht mehr im Einsatzdienst. Kennzeichen bei der BF München: M–1480, Baujahr 1976.

Foto 19 und Foto 20: TroTLF 16 der Freiwilligen Feuerwehr Parsberg, Ortsteil von Miesbach. Kennzeichen bei der BF München: M–186, stationiert an der Wache 2 (Sendling), Baujahr 1977.

Foto 21 und Foto 22: TroTLF 16 der Freiwilligen Feuerwehr Pietzing, Landkreis Rosenheim, Baujahr 1976.

Foto 23 und Foto 24: TroTLF 16 der Freiwilligen Feuerwehr Riesweiler, Rhein-Hunsrück-Kreis (Rheinland-Pfalz), inzwischen dort nicht mehr im Einsatzdienst. Baujahr 1978.

Foto 25 und Foto 26: TroTLF 16 der Freiwilligen Feuerwehr Röhrmoos, Landkreis Dachau, eingesetzt dort zwischen 1995 und 2006. Kennzeichen bei der BF München: M–179, Baujahr 1977.

Foto 27 und Foto 28: TroTLF 16 der Freiwilligen Feuerwehr Tiefenbach, Rhein-Hunsrück-Kreis (Rheinland-Pfalz), inzwischen dort nicht mehr im Einsatzdienst. Kennzeichen bei der BF München: M–2367, stationiert an der Wache 9 (Neuperlach), dann an der Feuerwehrschule (Wache 2, Sendling).

Foto 29 und Foto 30: TroTLF 16 der Freiwilligen Feuerwehr Warngau, Landkreis Miesbach, inzwischen dort nicht mehr im Einsatzdienst. Kennzeichen bei der BF München: M–2094, stationiert an der Wache 4 (Schwabing, Nordendstraße), Baujahr 1976.
2 Kranwagen KW 16 der BF München als Einsatz- und als Museumsfahrzeug
Kranwagen KW 16 – Das Original
Eines der markantesten Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr München ist der Kranwagen KW 16 auf Magirus-Eckhauber. Seine Tragfähigkeit liegt bei 16 Tonnen; weitere Spezifikationen in Stichworten: Spill-Seilwinde am Heck (maximale Zugkraft 15 Tonnen), Hilfsausleger, Zusatzausleger. In Dienst gestellt wurde der KW im Jahr 1965 (Betriebsnummer 117); sein damaliges Kennzeichen: M–2342. Bis zur Indienststellung des Gottwald-Teleskopkrans KW 20 im Jahr 1969 war der Magirus-Kranwagen auf der Feuerwache 2 stationiert, dann auf der Feuerwache 5 und ab 1976 auf der Feuerwache 7.
Fahrgestell: Magirus Deutz F 250 D 25 A („F Uranus A“)
Aufbau: Magirus
Leistung: 250 PS
Motor: Deutz 12-Zylinder-Diesel-V-Motor (F 12 L 614)
Traglast: 16 t
Baujahr: 1965
Erstzulassung: 1965
in Dienst gestellt: 1965
Feuerwache 2 (Sendling): 1965 bis 1969
Feuerwache 5 (Ramersdorf): 1969 bis 1976
Feuerwache 7 (Milbertshofen): 1976 bis 1989
außer Dienst genommen: 1989
Quellen: Hans-Joachim Profeld: Die Feuerwehr München und ihre Fahrzeuge. Band 2: Von den 60er Jahren bis heute. Arcos Verlag, Ergolding 1998, Seite 39. Klaus Lassen: Magirus-Kranwagen: Vom KW 12 bis zum KW 20. Verlag Podszun-Motorbücher, Brilon 2016. Eigene Recherchen (Ulrich Dörschel).
KW 16 A M-2342 (e)1.2 Aufn 1970 Ulrich60.03.01 KW 16 A M-2342 (a)4 Aufn 1972 Ulrich
Foto 1: Der Kranwagen auf dem Hof der Feuerwache 5 in Ramersdorf (1970).
Foto 2: Auf der Feuerwache 2 in Sendling (1972), wo sich auch die Feuerwehrschule befindet.
60.03.03 KW 16 B M-2342 (g0)1 Aufn 197960.03.04 KW 16 B M-2342 (f)1 Aufn 1981
Foto 3: Aufgenommen im Jahr 1979 auf der Feuerwache 7 in Milbertshofen.
Foto 4: Das Heck des Kranwagens in einer Aufnahme aus dem Jahr 1981.
60.03.05 KW 16 B M-2342 Aufn-198360.03.06 KW 16 B M-2342 (g2-4) Aufn 1984
Foto 5: Vor der Fahrzeughalle der Wache 7 mit SW 2000 Tr und ZB 6/24 (1983).
Foto 6: Der Steuerstand des Kranwagens, Feuerwache 7, aufgenommen 1984.
Zum Glück konnte der KW 16 etliche Jahre nach seiner aktiven Dienstzeit eines der besten Austragshäuser beziehen, das man als Feuerwehr-Fahrzeug haben kann: das Verkehrszentrum des Deutschen Museums auf der Schwanthalerhöhe (Am Bavariapark 5, 80339 München). Dort ist er in Halle I (Thema: Stadtverkehr) ausgestellt und scheint wie eh und je seinen Dienst zu versehen: zum Beispiel Eingleisen einer Trambahn – siehe weitere Fotos des KW 16 als Exponat im Verkehrszentrum unter der Rubrik Museumsschau.
60.03.07 KW 16 C M-2432 (c) Aufn 201260.03.08 KW 16 C M-2342 (d)1 Aufn 2012
Foto 7 und Foto 8: Im Verkehrszentrum des Deutschen Museums auf der Schwanthalerhöhe.

Kranwagen KW 16 – Die Modelle im Maßstab 1:87
Den Feuerwehr-Modellbauern stand jahr(zehnt)elang nur das Wiking-Modell als KW 15 in mehreren Versionen zur Verfügung (Fenster-Einsatz transparent blau oder klar, ohne oder mit Inneneinrichtung, Kotflügel schwarz oder weiß), die etwa während der 1980er Jahre und Anfang der 1990er Jahre produziert wurden. Das Modell hat über die Jahre hinweg seinen Charme bewahrt. Preiser stellte im April 2015 das Fertigmodell des KW 16 nach Münchner Vorbild (schwarze Kotflügel) vor; Fotos des Preiser-Modells siehe unter der Rubrik Umschau und dann die 10 Neuheiten-Schau … aufklappen. Auf den im Jahr 2016 von Preiser angekündigten Bausatz müssen die Modellbauer auch im Juni 2017 immer noch warten.
In der Rubrik Leistungsschau ist ein Modell-Diorama zu sehen, das den KW 16 in nachempfundener Aktion zeigt: 18 BF München – Einsatz für den KW 16 …
60.03.09 Modell Wiking schwarz60.03.10 Modell Wiking schwarz Manfred 2017
Foto 9: Der Kranwagen-Modell-Klassiker: das Modell von Wiking, 1980er-Jahre.
Foto 10: Das Wiking-Modell – eine hervorragende Basis für Verfeinerungen.
60.03.11 Modell Wiking weiß60.03.12 Modell Wiking weiß
Foto 11: Wiking mit weißen Kotflügeln; links etwas verfeinert, rechts direkt aus der Schachtel.
Foto 12: Der etwas verfeinerte Wiking-KW mit weißen Kotflügeln.
60.03.13 Modell Wiking schwarz Preiser Manfred 201760.03.14 Modell Wiking schwarz Preiser Manfred 2017
Foto 13: Preiser-Modell (links) und Wiking-Modell im unmittelbaren Vergleich.
Foto 14: Noch mal der Vergleich (Heckansicht): Wiking links und Preiser rechts.

1 Magirus-Rundhauber – Mannschaftswagen und Rüstwagen bei der BF München, Lastkraftwagen beim KatS in München
Der vom Mannschaftswagen zum Rüstwagen „Gas“ und dann zum Lastkraftwagen mutierte Rundhauber Mercur 120 dürfte das Alter von 30 Jahren nicht erreicht haben. Deshalb von hier aus der Verweis auf die Rubrik Leistungsschau: 19 BF München – Rundhauber-Mannschaftswagen …